Wolfgang Effenberger

Referent

Wolfgang Effenberger

Wolfgang Effenberger (*1946) ist ein deutscher Publizist und Buchautor. Er wurde mit 18 Jahren Zeitsoldat, studierte nach einer zweijährige Offiziersausbildung Bauingenieurwesen und erhielt als junger Pionieroffizier Einblick in das von den USA vorbereitete „atomare Gefechtsfeld“ in Europa. Als junger Hauptmann und in der Funktion als Wirkungsberater (atomar) hatte er 1973/74 den Ausschnitt Bayern des General Defense Plan im Panzerschrank und musste für den Kriegsfall Befehle vorbereiten.

Angesichts der Bereitschaft der Vereinigten Staaten, hier in Europa die atomare Verwüstung in Kauf zu nehmen, setzte sich in ihm bald die Erkenntnis durch, das Frieden in Freiheit höchste Priorität haben muss. Er ist die Voraussetzung für ein menschenwürdiges Leben. Um sich ein Bild über die Notwendigkeit der damals allseits diskutierten Nachrüstung (später im Buch die Verborgenen Seiten des Kalten Krieges niedergeschrieben) zu machen, fuhr er 1977 mit der Transsib von Moskau nach Irkutsk und stellte fest, dass die russische Industrie am Boden lag. Nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr studierte er Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt für Bauwesen und Mathematik. Die kryptische Vereidigungsrede von George W. Bush am 20. Januar 2001 („Werde mich mit Massenvernichtungswaffen beschäftigen“) veranlasste ihn eine Reflexion zu schreiben, aus der dann das Buch „Pax americana Die Geschichte einer Weltmacht von ihren angelsächsischen Wurzeln bis heute“ hervorging. Am 25. Juli 2009 thematisierte er auf der Großdemonstration „Für eine Politik der sozialen und ökologischen Kompetenz vor dem Brandenburger Tor für den Frieden“ in seiner Rede „Neue Krieg um Rohstoffe“ den Kosovo-Krieg als Zeitenwende, die Wiederkehr der Geo-Macht-Politik und die Militarisierung der EU. 2011 erschien „Das Amerikanische Jahrhundert“ (Teil 1 Die verborgenen Seiten des Kalten Krieges, Teil 2 Wiederkehr des Geo-Imperialismus). 2014 publizierte er mit dem ehemaligen Staatssekretär im Verteidigungsministerium und Vizepräsident der OSZE-Vollversammlung (1994-2000) das Buch „Wiederkehr der Hasardeure – Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute“. 2015 gründete Effenberger u.a. mit der Journalistin Friederike Beck die Gesellschaft für Internationale Friedenspolitik Verstehen & Verständigen.

Schon Mitte Oktober 2015 fan der Kongress „Krieg in Europa Die Ukraine im Zentrum der neuen Ost-West-Konfrontation Geostrategie, hybrider Krieg und die Chancen für eine aktive europäische Friedenspolitik“ statt (Teilnehmer u.a. Dirk Pohlmann, Jochen Scholz und Nikolai Starikov). 2016 wurde auf dem Folgekongress das Thema Syrien behandelt. Bald darauf verstarb Friederike Beck und der Verein löste sich auf.

Am 18.10.2016 legte er zusammen mit Volker Reusing Verfassungsbeschwerde gegen den Beschluss des Bundestags vom 03.12.2015 (Drucksache 18/6866) über den Syrien-Einsatz der Bundeswehr ein. Der Einsatz verletzte objektiv das Angriffskriegsverbot des Grundgesetzes und der UN-Charta und störte das friedliche Zusammenleben der Völker (Art. 26 GG, Art. 2 Abs. 4 UN-Charta).
2016 erschien „Geo-Imperialismus Die Zerstörung der Welt“. 2018/19 folgte die Trilogie „Europas Verhängnis 14/18“, 2020 Schwarzbuch EU & NATO Warum die Welt keinen Frieden findet (Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Hermann Mückler) und 2022 „Die unterschätzte Macht Von Geo- bis Biopolitik – Plutokraten transformieren die Welt“.

Foto: Dirk Wächter, Sömmerda

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